Gefräßige Verwandlungskünstler im Wasser und in der Luft. Libellen sind echte Verwandlungskünstler. Die unscheinbaren Larven leben nur im Wasser, bei manchen Arten mehrere Jahre lang. Die bunten Libellen, die wir als Sommerboten kennen, fliegen auf der Suche nach Beute und Partnern umher. Als fliegende Libellen leben sie meist nur wenige Tage bis Wochen.
Doch eins haben Larve und Libelle gemeinsam: Beide sind gefräßige Räuber. Die Larven fressen Würmer, Kaulquappen und andere Insektenlarven. Die Libellen vertilgen jede Menge Fliegen, Mücken und Falter – und manchmal auch ihre Artgenossen. Aber wie kommen die Larven ins Wasser und die Libellen an Land? Nach der für Libellen typischen Paarung, bei der sie ein Paarungsrad bilden, legen die Weibchen die Eier ins Wasser oder auf Wasserpflanzen ab. Daraus schlüpfen kleine Lärvchen, die sich zu ausgewachsenen Larven entwickeln. Wenn die Larve ihre Entwicklung abgeschlossen hat, geht sie an Land und verwandelt sich in die eigentliche Libelle. Diesen Prozess nennt man Metamorphose.
An der Vegetation oder am Ufer bleibendie zarten Larvenhäute (Exuvien) zurück, und die Libelle fliegt davon. Ihr Leben dient ab jetzt einzig und allein der Fortpflanzung und der Besiedlung neuer Gewässer. Paarung und Eiablage finden an den Gewässern statt. Libellen jagen aber auch auf benachbarten Wiesenoder an Hecken. Deswegen ist es wichtig, dass diese unterschiedlichen Lebensräume gut verbunden sind. Den Winter überstehen die meisten heimischen Arten als Larve oder als Ei. Ausnahmen sind die Gemeine und die Sibirische Winterlibelle.